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Seniologie und Ästhetische Chirurgie

Eigengewebe / Lipofilling

Nach einer Brustkrebsoperation kann die Brust mit Eigengewebe, z.B. mit einem Hautfettlappen oder einem Hautmuskellappen oder freiem Fett rekonstruiert werden. Ein Hautfettlappen kann nur als „freie“ Transplantation erfolgen, das bedeutet, dass die Gefäße aus dem Spendergebiet mit den Gefäßen aus dem Empfängergebiet verbunden werden müssen, z.B. aus dem Oberschenkel, Gesäß oder Unterbauch. Ein Hautmuskelfettlappen wird aus dem Gewebe um die Brust, z.B. Rücken oder Bauch, in die Brust hineingeschwenkt.


Expander

Ein Gewebeexpander wird eingesetzt, wenn die ganze Brust entfernt werden muss und wieder aufgebaut werden soll. Ein Expander besteht aus einem Silikonkern und einer Kammer die mit Kochsalz aufgefüllt wird, so kann Gewebe gedehnt werden.

Gewebeexpander ermöglichen es, die gesunde Haut um ein Narbengebiet herum langsam zu dehnen. Dafür wird im Rahmen eines ersten Eingriffs der Expander eingesetzt und nach einer kurzen Einheilungsphase regelmäßig mittels einer Injektion durch die Haut mit Flüssigkeit gefüllt. Auf diese Weise wird allmählich eine Dehnung des Gewebes erreicht. Brustexpander können sogar bis zu 10 Jahren in der Brust verbleiben.


Integrative Onkologie 

Integrative oder komplementäre Onkologie versucht, Gesundheit, Lebensqualität und klinische Outcomes über den Behandlungsverlauf hinweg zu optimieren. Sie hat das Ziel, Menschen zu befähigen, Krebs vorzubeugen und zu aktiven Teilnehmern vor und während der Krebsbehandlung sowie über diese Phase hinaus werden zu lassen. 

Neben leitliniengerechter Operation und systemischer Therapie gehören auch wissenschaftlich basierte naturheilkundliche Verfahren und Krankheitsbewältigungsstrategien wie Achtsamkeitstraining, Stressbewältigung und Mind-Body-Medizin dazu. 


Interdisziplinäre Tumorkonferenz

Die Tumorkonferenz, auch Tumorboard genannt, ist die organisatorische Plattform in einem zertifizierten Krebszentrum, wo einmal wöchentlich die Zusammenarbeit unterschiedlicher medizinischer Fachbereiche stattfindet. Hier treffen sich medizinische Spezialist:innen und suchen gemeinsam leitlinienkonform nach den besten Therapieansätzen. Teilnehmer:innen sind Brustkrebsspezialist:innen (Senolog:innen), Internist:innen, Hämato-Onkologen:innen, Viszeralchirurg:innen, Palliativärzt:innen, Radiolog:innen, Strahlentherapeut:innen, Study-Nurses, medizinische Dokumentar:innen, Breast-Care-Nurses, Psychoonkolog:innen und bei besonderen Fragestellungen auch noch andere Fakultätsmitglieder, wie plastische Chirurgen:innen und Unfallchirurg:innen.


Kühlsysteme

Kopfhautkühlung, bekannt auch unter dem Sammelbegriff Kühlkappen, basiert darauf, dass sich Gefäße durch Kälte zusammenziehen und die Wirkstoffe verschiedener Zytostatika (Chemotherapie) nur in ganz minimaler Menge an der Kopfhaut ankommen. Damit kann die unerwünschte Nebenwirkung Haarausfall an diesen Stellen reduziert werden. Für Patientinnen bedeutet das unter Umständen sogar, dass das Haar vollständig erhalten werden kann.

Kühlhandschuhe und Kühlfüßlingen können nach dem gleichen Wirkprinzip helfen, unerwünschte Begleiterscheinungen einer toxischen Polyneuropathie zu vermeiden, oder mindern.

Im TheO werden diese Verfahren auf Wunsch angewendet, idealerweise bereits ab der ersten Sitzung.


Manchester-Triage-System (MTS)

Das Manchester-Triage-System (MTS) ist ein standardisiertes System zur Bewertung der Dringlichkeit von medizinischen Notfällen. Es wird von medizinischem Personal in Notaufnahmen, Rettungsdiensten und anderen Bereichen der Notfallversorgung verwendet, um die Priorität der Versorgung von Patient:innen zu bestimmen.

Das System basiert auf einer Einschätzung der Schwere der Erkrankung oder Verletzung sowie der wahrscheinlichen Komplikationen, die ohne Behandlung auftreten könnten. Dabei werden verschiedene Kategorien von Patient:innen definiert, die eine unterschiedliche Dringlichkeit der Versorgung erfordern.

Die Manchester-Triage-Skala teilt die Patient:innen in fünf Farbkategorien ein, die von Rot (lebensbedrohlich) bis Blau (nicht dringlich) reichen. Jede Farbe wird durch eine bestimmte Anzahl von Minuten definiert, innerhalb derer die Patient:innen versorgt werden sollten.

Das MTS ist ein international anerkanntes System und wird in vielen Ländern weltweit angewendet. Es hat sich als hilfreiches Instrument zur Verbesserung der Qualität und Effizienz in der Notfallmedizin erwiesen.


Naturheilkundlich

Heilverfahren haben einen naturheilkundlichen Ansatz, wenn sie stets versuchen den gesamten Organismus - also ganzheitlich - zu heilen. Dabei haben sie den Anspruch, nicht nur den Körper zu erfassen, sondern vor allem auch eventuelle psychosomatische Ursachen. Das wichtigste Therapieziel dieser Verfahren ist die Anregung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte mit Hilfe von Naturheilmitteln.

Zu den wissenschaftlich basierten naturheilkundliche Verfahren zählt unter anderem die Aromatherapie, die man sehr gut bei Haut- und Schleimhautproblemen einsetzen kann. Auch Pflanzentherapie (Tees und Wickel) oder Akupunktur, die bei Gelenkschmerzen oder Hitzewallungen zum Einsatz kommen, können unterstützend wirken.


Silikonimplantat

Ein Silikonimplantat ist ein Kissen, dass als Ersatz für Sie dienen nach einer Brustoperation dem Wiederaufbau der weiblichen Brustform bzw. generell deren Änderung auf Basis des individuellen subjektiven Empfindens. Sie erfüllen damit ihren medizinischen und ästhetischen Zweck und können entsprechend zur Zufriedenheit und wahrgenommenen Lebensqualität der jeweiligen Brustimplantateträgerinnen beitragen.


Stanz- und Vakuumbiopsie

Eine Stanz- und Vakuumbiopsie ist ein Verfahren, bei dem eine Gewebeprobe aus dem Körper entnommen wird. Hierbei wird eine Biopsienadel verwendet, die entweder durch eine Stanz- oder Vakuummethode Gewebeproben aus dem Körper entnimmt.

Bei der Stanzbiopsie wird eine Nadel verwendet, die in das zu untersuchende Gewebe gestanzt wird, um eine kleine Probe zu entnehmen. Bei der Vakuumbiopsie wird eine spezielle Nadel verwendet, die das Gewebe absaugt und somit größere Gewebeproben entnehmen kann.

Diese Verfahren werden in der Regel durchgeführt, um Gewebe auf Anzeichen von Krebs oder anderen Erkrankungen zu untersuchen. Sie können auch verwendet werden, um Gewebe abzusaugen oder zu entfernen, das zu Schmerzen oder anderen Symptomen führt. Das Verfahren wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist in der Regel sicher und gut verträglich.


Systemtherapie

Unter einer Systemtherapie versteht man eine Behandlung, die ihre Wirkung im ganzen Körper, also systemisch entfaltet. Das kann eine  Antihormontherapie, eine Chemotherapie oder eine Immuntherapie als Ergänzung zur Operation oder Bestrahlung sein. Dadurch werden Tumorzellen, in der Blutbahn zurückgedrängt und das Risiko für ein Wiederauftreten der Krebserkrankung verringert. Je nach den Eigenschaften des Tumors wird diese Systemtherapie vor, oder nach der Operation gegeben.


Wissenschaftliche Studien

Ohne Forschung und wissenschaftliche Studien gibt es keinen Fortschritt in der Medizin. Das dort gewonnen Fachwissen ermöglicht neue Therapien, die oft erst Jahre später in der regulären Behandlung eingesetzt werden und erhöht somit die Heilungschancen. Durch eine Teilnahme an Studien haben Erkrankte entsprechend bereits vorher Zugang hierzu und bekommen eine sehr hohe Qualität an Fachwissen geboten.

Mittels einer Studienteilnahme kann auch anderen Erkrankten geholfen werden und gleichzeitig profitiert man selbst von besonders intensiver und gründlicher Untersuchung, Betreuung und Überwachung.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben übrigens nachgewiesen, dass Brustkrebspatientinnen, die im Rahmen von Studien behandelt wurden, im Durchschnitt länger leben und weniger Rückfälle haben, als Patientinnen, die nicht in Studien eingebunden waren.

Wir sind Mitglied im RheinRuhr Studiennetzwerk West Go Breast, damit wir auch Studien, die wir nicht direkt bei uns vor Ort anbieten können, geprüft werden und unseren Patientinnen bei passenden Kriterien somit zugänglich sind.

 

Wir nehmen aktuell an folgenden Studien teil:

Allgemein:

HerediCaRe (Hereditary Cancer Registry): Registerstudie des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs zum Aufbau eines bundesweiten und patientenorientierten Registers zur Evaluierung und Verbesserung risiko-adaptierter Prävention für erblichen Brust- und Eierstockkrebs. Eingeschlossen werden Personen mit einer genetischen Vorbelastung für Brust- und Eierstockkrebs. Ziel ist es, mit einer strukturierten und qualitätsgesicherten Datenerfassung/ und -analyse die Versorgung und Betreuung von Ratsuchenden und Patienten mit einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs durch neues Wissen stetig zu verbessern.

Neoadjuvant:

Ultra3Detect Prospektive, multizentrische Registerstudie zur Durchführbarkeit einer Ultraschall-gesteuerten Clipmarkierung beim primären Mammakarzinom unter neoadjuvanter Therapie.

AXSANA (AXillary Surgery After NeoAdjuvant Treatment) - EUBREAST 3 Prospektive, multizentrischen Registerstudie zur Bewertung verschiedener leitlinienkonformer Operationsverfahren in der Axilla (Sentinel-Node Biopsie, Targeted Axillary Dissection, Axilladissektion) nach neoadjuvanter Chemotherapie.

Palliativ:

GBG 79 Brain Met. (BMBC) Prospektive und retrospective Registerstudie der German Breast Group zur Diagnostik und Therapie von Hirnmetastasen beim Mammakarzinom. Diagnostische und therapeutische Schritte, Verträglichkeiten von Therapien und Verlauf der Krankheit.

 

 

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