Ein 57-jähriger Patient kam mit plötzlichem Vernichtungsschmerz in der Brust und Verdacht auf Herzinfarkt in unsere Zentrale Notaufnahme.
Differenzialdiagnostisch zeigten sich neurologische Auffälligkeiten mit fluktuierender Mangeldurchblutung des linken Arms.
Zur weiteren Abklärung wurde eine transösophagealen Echokardiographie (TEE) durchgeführt.
Das so genannte Schluckecho zeigte eine Dissektion, das heißt eine Aufblätterung der Wand im Aortenbogen (siehe Pfeil), also dem gekrümmten Abschnitt der Hauptkörperschlagader.
Die Durchblutungsstörung im Arm kam durch einen, durch die Membran verlegten Abgang der Armschlagader aus der Aorta zustande. Da eine solche Dissektion zur vollständigen Ruptur führen kann, war eine sofortige herzchirurgische Korrektur-OP indiziert und der Patient wurde umgehend verlegt.
Aortendissektionen können entstehen durch:
- sehr hohen Blutdruck
- angeborene Gefäßwandschwächen
- Infektionen der Gefäße
- mit zunehmenden Alter
Sie werden je nach Lokalisation als Stanford A (innerhalb des Herzbeutels) und Stanford-B-Dissektion (außerhalb des Herzbeutels) bezeichnet.