Die Anfänge waren herausfordernd: Dr. med. Jörg Empt übernahm als erster Chefarzt die Leitung der jungen Abteilung. Drei Jahre später kam Dr. med. Heinz Kindt als zweiter Chefarzt hinzu. Als Doppelspitze leiteten beide gemeinsam bis 2003 die Abteilung und bauten den Schwerpunkt Neurologie aus. Nach dem Ausscheiden von Dr. Empt führte Dr. med. Winfried Neukäter als neuer Chefarzt die Abteilung weiter und prägte ihre Expansion, Neuausrichtung und Modernisierung bis in die Gegenwart.
Mit einem stetig wachsenden Team von mittlerweile zehn Assistenzärzt:innen, sechs Oberärzt:innen sowie einem Chefarzt, 62 Fachpflegekräften und einem therapeutischen Team aus Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Neuropsycholog:innen, ist die heutige Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation mit der Stroke Unit ein über die Region Niederrhein hinaus aufgestelltes Kompetenzzentrum, wenn es um neurologische Erkrankungen geht. Zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern zählen neben Schlaganfall, Demenzerkrankungen, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson-Erkrankungen, Multiple Sklerose, Hirnhautentzündungen, Epilepsie, Kopfschmerzen (Migräne), Polyneuropathie und Gehirntumore.
Expansion und moderne Diagnostik
Was einst mit 34 Betten begann, ist kontinuierlich auf 72 Betten gewachsen. Bereits 2001 wurde die IMC (Intermediate Care Unit) mit zwölf Betten, davon sechs neurologische, eröffnet. Inzwischen verfügt die Neurologie über zwölf Betten auf der rein neurologischen IMC/Stroke Unit, auf der alleine jährlich über 1.000 Patienten klinisch und per Monitoring überwacht werden. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Klinik war der Aufbau einer spezialisierten neurologischen Frührehabilitation mit 15 stationären Bettenplätzen im Jahr 2017.
„In den ersten Jahren bis 2003 würden jährlich rund 1.300 Patient:innen stationär mit einer durchschnittlichen Liegedauer von zehn Tagen versorgt“ erläutert Neukäter. „Zum Vergleich, im vergangenen Jahr hatten wir 3.492 stationäre Patient:innen und die Verweildauer lag durchschnittlich bei 5,1 Tagen.“ Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, gibt es auch schon Zukunftspläne, die unter anderem die nochmalige Erweiterung der Klinik, in einen in den nächsten drei Jahren zu errichtendem Neubau vorsieht.
Die Stroke Unit, seit 2005 durch die Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert und bis dato achtmal rezertifiziert, ist heute die größte ihrer Art zwischen Duisburg, Kleve, Moers und Borken. 2024 wurden alleine in der Stroke Unit 1.085 Schlaganfall-Patient:innen medizinisch und pflegerisch auf höchstem Niveau versorgt.
Die technischen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte unterstreichen die stetige Weiterentwicklung: Vom ersten kranialen CT (CCT) 1986 bis hin zu modernen EEG-, EMG- und Doppler-/Duplexsonografie Systemen hat die Klinik die neurologische Diagnostik auf ein hochmodernes Niveau gehoben. Vor zehn Jahren wurde bereits das 100.000 EEG geschrieben, inzwischen sind es weit über 125.000 diagnostische Hirnstrommessungen mittels Elektroenzephalografie.
Medizin und Pflege aus einer Hand
Seit einem halben Jahrhundert begleitet das interdisziplinäre Team aus Ärzt:innen, Pflegkräften, Sozialdienst, Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Neuropsycholog:innen dabei schwerstkranke Menschen auf ihrem oft langen und herausfordernden Weg – mit Empathie, Fachwissen und unermüdlichem Einsatz.
Die tägliche Arbeit mit den Patient:innen ist fordernd, körperlich wie psychisch. Bereits in den frühen Jahren setzte die Neurologie daher auf fortschrittliche Pflegekonzepte. So wurde für die neurologische Frührehabilitation ein aktivierend, therapeutisches Pflegekonzept entwickelt. Durch oft extrem lange Liegezeiten auf der neurologischen Frührehabilitations-Einheit (im Durchschnitt 55 Tage) und die Schwere der neurologischen Erkrankungen, entsteht eine intensive Beziehung zu den Patient:innen.
Wochen, manchmal Monate verbringen sie auf der Station – eine Zeit, in der Pflegekräfte und Therapeut:innen nicht nur medizinische Betreuung leisten, sondern auch Trost spenden, Mut machen und Nähe schenken. Oft wurde – und wird auch heute noch – palliative Pflege geleistet, lange bevor der Begriff im Klinikalltag Einzug hielt.
Heute ist die Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation mit der Stroke Unit auf dem Gesundheitscampus Wesel ein modernes, überregional anerkanntes Kompetenzzentrum. Der respektvolle, kompetente und fachlich hochspezialisierte Umgang unter Kolleg:innen und mit den Patient:innen bildet das Fundament für die erfolgreiche Arbeit – gestern, heute und in Zukunft.
Veranstaltungen der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation 2025
Neurolauf 9. Mai 2025
Ein besonderes Symbol für das Engagement ist der jährliche Neurolauf, der 2025 zum 16. Mal stattfinden wird. Die von Dr. Neukäter initiierte Benefizveranstaltung fördert die Schlaganfallprävention und finanziert Hilfsprojekte für Betroffene.
Ausstellungen
- Dr. med. Jörg Empt, Mediziner und Künstler
Besichtigung der Ausstellung ist vom 14. März 2025 bis 30. April 2025 möglich.
Ambulanzflur Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation (EG) Evangelisches Krankenhaus Wesel
- Samira Klaho „Sinnbild der Aphasie“
Besichtigung der Ausstellung ist vom 8. Mai 2025 bis 30. Juni 2025 möglich.
Ambulanzflur Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation (EG) Evangelisches Krankenhaus Wesel
- EpilepSIeCHTEN
Kunstinterpretationen von niederrheinischen Künstler:innen zum Thema Epilepsie
Pierre Bailly, Kirsten Bruderek, Beate Florenz-Reul, Ron Franke, Jutta Kehl, Lisa Kopp, Anne Kunze, Ralf Neuköther von Malottki, Sabine Suhrborg
Besichtigung der Ausstellung ist vom 18.09.2025 bis 31. Oktober 2025 möglich.
Ambulanzflur Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie und neurologische Frührehabilitation (EG) Evangelisches Krankenhaus Wesel
- O1.10.2025 Offizieller Festakt und Neurologie Fachsymposium
- 19.11.2025 2. BrainDay: Tag der neurologischen Selbsthilfegruppen im Gusto by Cubes Wesel
Campus Konkret Vorträge im Rahmen 50 Jahre Neurologie
- 27. Januar 2025 - Komplementärmedizin in der Neurologie
Referentin: Maria Walder, Oberärztin der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 6. März 2025 - Das große Kribbeln: Ursachenklärung und Behandlung von Polyneuropathie
Referent: Dr. med. Neukäter, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 7. April 2025 – Das große Zittern: Was man über Parkinson als Laie wissen sollte
Referentin: Christine Berteld, Oberärztin der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 15. Mai 2025 – Schlaganfall – ein Notfall!
Referentin: Dina Albo-Reesha, Oberärztin der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 1. September 2025 – Wenn der Kopf zerbricht: Ursachen und Therapie von chronischen Kopfschmerzen
Referent: Michael Samuel, Oberarzt der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 25. September 2025 - Wie bleibt mein Gehirn leistungsfähig? Risikofaktoren für eine Demenzerkrankung, die man selbst beeinflussen kann
Referent: Dr. med. Peter Albrecht, Ltd. Oberarzt der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 27. Oktober 2025 – Neurologische Frührehabilitation
Referentin: Beate Lewartowski, Oberärztin der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation - 17. November 2025 - Das Ressless-LegsSyndrom. Wenn mich die Unruhe in den Beinen um den Schlaf bringt
Referent: Dr. med. Neukäter, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Neurogeriatrie, neurologische Frührehabilitation
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