Inkontinenz und Senkungsbeschwerden - (kein) Tabuthema

Viele Frauen schweigen – dabei sind Blasen- oder Beckenbodenprobleme weit verbreitet. Zwischen zehn und 20 Prozent der Frauen über 40 leiden laut Stephan Romanowski, Leitender Oberarzt und Departmentleitung Urogynäkologie an der Klinik für Gynäkologie, Urogynäkologie und gynäkologische Onkologie am Evangelischen Krankenhaus Wesel, unter Inkontinenz. Auch Senkungsbeschwerden sind keine Seltenheit: „Viele Patientinnen nehmen zunächst nur ein Druckgefühl im Unterleib oder das Gefühl, dass etwas nach unten zieht, wahr und verschweigen diese Symptome oft lange, selbst gegenüber ihrer Ärztin oder ihrem Arzt“, erklärt der Urogynäkologe. Dabei könne in den allermeisten Fällen wirksam geholfen werden, oft schon mit einfachen, konservativen Maßnahmen.

Beschwerden mit vielen Ursachen

Ob nach Schwangerschaft und Geburt, durch hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder altersbedingt – Inkontinenz und Senkungsbeschwerden sind keine Seltenheit und kein unabänderliches Schicksal. Beide Erkrankungen haben vielfältige Ursachen: Neben einem geschwächten Beckenboden können auch Medikamente oder neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Parkinson die Blasenkont-rolle stören. Bei Senkungen ist meist die Haltefunktion der Beckenbodenmuskulatur geschwächt, sodass sich Blase,Gebärmutter oder Enddarm absenken können. Typische Folgen sind Druckgefühle, Probleme beim Wasserlassen oder sogar Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

„Je früher man über solche Beschwerden spricht, desto besser können wir unterstützen. In vielen Fällen reicht schon eine konservative Therapie wie Beckenbodentraining, eine gezielte Physiotherapie oder die Anpassung von Gewohnheiten“, so Romanowski. Bei der Belastungsinkontinenz – wenn beim Husten, Lachen oder Sport Urin verloren geht – ist ein schwacher Beckenboden der häufigste Auslöser. Auch die Dranginkontinenz, bei der ein plötzlicher, kaum kontrollierbarer Harndrang auftritt, lässt sich heute gut be-handeln – von Medikamenten über Training bis hin zu einer minimalinvasiven Botox-Therapie.„Gerade bei Senkungsbeschwerden erzielen wir mit individuell angepassten konventionellen Therapiemöglichkeiten oder Operationen sehr gute Ergebnisse, sodass die Patientinnen ihren Alltag wieder aktiv und beschwerdefrei gestalten können“, betont der Facharzt.

Fachkompetenz am Niederrhein

Das EVK Wesel zählt zu den wenigen Kliniken der Region mit dem höchsten urogynäkologischen Zertifizierungsgrad (AGUB III). Patientinnen kommen daher nicht nur vom Niederrhein, sondern auch aus benachbarten Regionen. Viele berichten nach der Behandlung von einem völlig neuen Lebensgefühl. Denn sowohl Inkontinenz als auch Senkungsbeschwerden sind verbreitete, aber gut behandelbare Erkrankungen, die Frauen nicht einfach hinnehmen müssen. Zahlreiche moderne Therapieansätze ermöglichen Betroffenen, wieder aktiv und selbstbestimmt zu leben. Entscheidend ist die frühe Diagnose und eine individuell abgestimmte Behandlung.

„Wer den ersten Schritt geht und sich traut, offen über seine Beschwerden zu sprechen, hat bereits den wichtigsten Weg zur Besserung eingeschlagen“, macht der Spezialist im EVK Mut. Inkontinenz und Senkungsbeschwerden sind kein Grund, sich zurückzuziehen, sie sind behandelbar.

 

Ihre Fragen, unser Gespräch!

Am Dienstag, 30. September 2025, von 15:00 bis 17:00 Uhr, steht Stephan Romanowski, Leitender Oberarzt und Departmentleitung Urogynäkologie unter Telefon 0281 106 - 3110 für alle Fragen – auch anonym – zur Verfügung. Anmeldung nicht erforderlich.
 

 

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