„Die Kurzzeitstereotaxie erlaubt es uns, Tumore mit höchster Präzision zu bestrahlen und dabei das gesunde Gewebe bestmöglich zu schützen“, erklärt Strahlentherapeut Dr. med. Konstantinos Xydis. „Gerade für Patienten mit schwer zugänglichen Tumoren bzw. Metastasen im Gehirn stellt dies eine effektive und gut verträgliche Behandlungsoption dar.“ Die Behandlung selbst erfolgt mit einem speziell entwickelten Linearbeschleuniger, der eine gezielte Applikation der notwendigen Strahlendosis ermöglicht. Patienten werden dazu auf einem sogenannten 6D-Tisch gelagert, der sich in mehreren Achsen bewegen und neigen lässt. Erst wenn die optimale Position erreicht ist, beginnt die Bestrahlung. Eine Sitzung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten, die Anzahl der Behandlungstage hängt von der Art und Lage des Tumors ab. In vielen Fällen reichen drei bis fünf Sitzungen aus; bei kleinen Hirntumoren kann sogar schon eine einzelne Behandlung ausreichend sein. „Durch die Möglichkeit, die Therapie ambulant durchzuführen, werden Patienten weniger belastet“, ergänzt Strahlentherapeut auch Maher Qweider. Denn die Behandlungsdauer ist verkürzt und Nebenwirkungen lassen sich durch die punktgenaue Bestrahlung minimieren.
In Wesel profitieren nun besonders Patienten mit Hirnmetastasen sowie rezidive, also wiederkehrende maligne Gliome (bösartige Hirntumore) von diesem schonenden Verfahren. Bei oligometastasierten Patienten mit bis zu fünf Metastasen kann die Stereotaxie helfen, eine Chemotherapie hinauszuzögern oder in bestimmten Fällen eine Heilung zu ermöglichen. Auch in der palliativen Versorgung kann die Methode eingesetzt werden, um Symptome wie Schmerzen oder neurologische Einschränkungen zu lindern.
Ergänzend setzt das Team der Strahlentherapie Wesel ein hochmodernes Abtastsystem ein, welches die Position der Patienten während der gesamten Behandlung kontinuierlich überwacht. Mithilfe von 3D-Stereokameras werden Bewegungen im Submillimeterbereich erkannt und mit der geplanten Referenzposition abgeglichen. Falls notwendig, kann das System die Bestrahlung automatisch unterbrechen, bis die richtige Position wieder erreicht ist. Dies ermöglicht eine noch genauere Behandlung und macht in vielen Fällen Strahlentherapie-Tattoos oder Kopfgestelle überflüssig. „Die Kombination aus hochpräziser Technologie und fortlaufender Positionskontrolle verbessert die Behandlungssicherheit und kann die Bestrahlungszeiten verkürzen“, erläutert Dr. Xydis weiter.
Mit der Einführung dieser hochmodernen Behandlungsmethode erweitert der Gesundheitscampus Wesel erneut sein Leistungsangebot in der onkologischen Versorgung und bietet seinen Patienten im Rahmen des zertifizierten Onkologischen Kompetenzzentrum Niederrhein, zu dem die Strahlentherapie ebenso gehört, eine umfassende Diagnose- und Therapieoption auf höchstem Niveau direkt vor Ort an.
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