Damit nicht die Grenzen der eigenen Fitness, sondern der Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehen, gibt es auch diesmal wieder zwei Strecken von 1,8 oder 2,8 Kilometern Länge. Wie oft diese absolviert werden, entscheidet jeder Teilnehmer dann für sich selbst. Hier ist der Weg das Ziel, und Stecke sowie Zeit sind eher persönlich relevant, denn für den guten Zweck ist die Summe der insgesamt erlaufenen Kilometer entscheidend, die von den Sponsoren im Anschluss vergütet werden. Daher ist jeder herzlich eingeladen, mitzulaufen, egal ob jung oder alt, mit Handicap oder in tierischer Begleitung. Der Erlös kommt dann den Schlaganfallpatienten in Wesel zugute.
Initiator und Chefarzt Dr. med. Winfried Neukäter möchte mit dieser Aktion gerade in der Postpandemiezeit noch einmal mehr auf den Schlaganfall aufmerksam machen. „Wir merken, dass während der Covid-Pandemie das Wissen um die Symptomatik und dessen frühzeitige Erkennung zurückgegangen ist“, so der erfahrene Neurologe. Anzeichen wie plötzliche Lähmungserscheinungen, Schwindel, Gefühls-, Sprach- und Sehirritationen werden ignoriert und nicht mit einer plötzlichen lebensbedrohlichen Durchblutungsstörung im Gehirn in Verbindung gebracht. Dabei ist „Zeit Gehirn“ oder auf Englisch „Time is Brain“, denn je schneller ein Schlaganfall diagostiziert und behandelt wird, desto höher ist die Überlebenswahrscheinlichkeit und desto geringer die Auswirkungen auf die Hirnleistung. „Wenn wir einen Patienten frühzeitig auf unserer Schlaganfallspezialstation behandeln, ist es möglich, den zeitweilige Funktionsverlust des Gehirns sogar vollständig zu beheben“, erklärt der erfahrene Chefarzt, der jährlich weit mehr als eintausend akute Fälle auf seiner sogenannten Stroke Unit behandelt.
In diesem Jahr planen die Organisatoren von dem Erlös des Outdoor-Sportevents eine ganz besondere Anschaffung. Eine Fahrrad-Rikscha soll Schlaganfallpatienten die Ausfahrt zu Weseler Sehenswürdigkeiten ermöglichen, solange sie nicht in der Lange sind, selbst in die Pedale zu treten. „Die Teilhabe am normalen Leben ist enorm wichtig für den Genesungsweg. Und das heißt am Niederrhein nun mal auch: Rauf aus Rad“, so Dr. med. Winfried Neukäter mit einem Schmunzeln weiter.
Daher freuen sich die Organisatoren natürlich auch über weitere Spenden an diesem Tag.